Das Geschenk des weißen Pferdes
von Rudolf Herfurtner
Uraufführung am 24.10.2010
In einer Jurte in der fernen Mongolei hört der junge Tasi das Eis auf dem Fluss knacken. Wenn das Eis bricht und so den Frühling ankündigt, werde er mit ihm zum Ufer reiten, hat Großvater Ulan versprochen. Doch jetzt ist Ulan so schwach, dass Großmutter Nuri ihn anfleht, sich zu schonen. So beginnt Ulan, seinem Enkel eine Geschichte zu erzählen.
Es ist eine uralte mongolische Legende, die Geschichte von Knecht Suhe und seinem weißen Pferd, das er als Erbe bekommen hat, das aber klapperdürr ist und dem Tode geweiht scheint. Suhe kümmert sich aufopferungsvoll um das Pferd, pflegt und beschützt es. Und plötzlich wird es zum schönsten Pferd im ganzen Land und zum schnellsten. Mit ihm würde Suhe sicherlich auch das Wettreiten und damit die schöne Prinzessin gewinnen. Doch ein eifersüchtiger Kontrahent tötet das Pferd. Suhe ist untröstlich. Bis ihm das Pferd im Traum erscheint und zeigt, wie er aus seinen Knochen, der Haut und den Haaren eine Pferdekopfgeige bauen kann – ein zweisaitiges Streichinstrument mit hölzernem Pferdekopf, das meistgespielte Instrument der Mongolen und zugleich ihr Nationalsymbol.
Mit der betörend schönen Musik überwindet Suhe nicht nur seinen Kummer, sondern erobert auch das Herz der Prinzessin.
Mit dem »Geschenk des weißen Pferdes« hat Rudolf Herfurtner ein poetisches Stück über den Zauber der Musik und über die Kraft des Erzählens geschrieben. JES-Intendantin Brigitte Dethier inszenierte die Uraufführung und entführt die Besucher in die geheimnisvolle Welt der mongolischen Mythologie.
Schauspieler: Gerd Ritter, Folkert Dücker, Sabine Zeininger
Musiker: Céline Papion
Regie: Brigitte Dethier
Ausstattung: Carolin Mittler
Musik: Frank Kuruc